Ein Testament soll Klarheit schaffen und den letzten Willen sichern. In der Praxis führt es jedoch häufig zu Streit und sogar zur Unwirksamkeit – oft wegen kleiner Fehler. Wer seinen Nachlass wirklich zuverlässig regeln möchte, sollte typische Fallstricke kennen und rechtzeitig vermeiden.

Gerade in Patchwork-Familien, bei größeren Vermögen oder besonderen Wünschen ist eine durchdachte Nachlassplanung unverzichtbar. Schon kleine Unachtsamkeiten können gravierende Folgen haben

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Die häufigsten Fehler beim Testament

 

1. Formfehler machen das Testament unwirksam

Ein handschriftliches Testament muss vollständig eigenhändig verfasst und unterschrieben sein. Schon ein am Computer getippter Text mit Unterschrift ist rechtlich unwirksam. Auch Datum und Ort sollten unbedingt angegeben werden, um spätere Zweifel zu vermeiden.

2. Unklare oder missverständliche Formulierungen

Viele Testamente enthalten Formulierungen wie: „Meine Kinder sollen alles erben“. Doch wen meint der Erblasser genau? Nur leibliche Kinder, auch Adoptiv- oder Stiefkinder? Solche Unklarheiten führen in der Praxis häufig zu Auslegungskonflikten und Gerichtsverfahren.

3. Pflichtteilsrechte werden übersehen

Ehegatten, Kinder und in manchen Fällen auch Eltern haben Pflichtteilsansprüche – selbst wenn sie enterbt wurden. Werden diese Ansprüche nicht bedacht, kann das zu erheblichen finanziellen Belastungen für die eingesetzten Erben führen.

4. Keine Ersatzregelung für den Ernstfall

Oft wird nicht bedacht: Was geschieht, wenn ein eingesetzter Erbe vor dem Erblasser verstirbt? Ohne klare Ersatzregelung greift automatisch die gesetzliche Erbfolge – oft mit völlig unerwarteten Ergebnissen.

5. Testament wird nicht aktualisiert

Ein Testament sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden. Scheidungen, Wiederverheiratung, die Geburt von Kindern oder ein verändertes Vermögen können ältere Testamente überholen. Wer nicht aktualisiert, riskiert, dass der letzte Wille nicht mehr zur Lebenssituation passt.

 

 

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Handschriftlich oder notariell?

Ein eigenhändiges Testament ist zulässig, birgt aber rechtliche Risiken. Ein notarielles Testament bietet mehr Sicherheit und erleichtert später die Nachlassabwicklung.

Sichere Verwahrung

Damit ein Testament nicht verloren geht oder verschwunden bleibt, sollte es beim Nachlassgericht hinterlegt werden. Nur so ist sichergestellt, dass es im Erbfall auch berücksichtigt wird.

Fachliche Beratung nutzen

Besonders bei komplexen Vermögensverhältnissen, Unternehmensnachfolge oder Patchwork-Familien ist juristische Beratung unverzichtbar. So wird Streit vermieden – und der letzte Wille auch wirklich umgesetzt.

 

Praxisbeispiel: Der vergessene Pflichtteil

Herr M. setzt in seinem Testament seine zweite Ehefrau als Alleinerbin ein. Die Kinder aus erster Ehe berücksichtigt er nicht. Nach seinem Tod verlangen diese den Pflichtteil – mehrere hunderttausend Euro. Die Witwe muss die Ansprüche aus dem Erbe bezahlen und gerät dadurch selbst in finanzielle Schwierigkeiten.

 

Unser Tipp: Frühzeitig und rechtssicher vorsorgen

Ein rechtssicheres Testament vermeidet Streit und schützt Ihre Familie. Beachten Sie daher unbedingt:

  • Formvorschriften korrekt einhalten

  • Klare und eindeutige Formulierungen verwenden

  • Pflichtteilsrechte berücksichtigen

  • Testament regelmäßig überprüfen und anpassen

👉 Wir unterstützen Sie bei der rechtssicheren Gestaltung Ihres Testaments – individuell, persönlich und bundesweit.

 

Fazit

Ein Testament ist nur dann eine echte Vorsorge, wenn es juristisch durchdacht und klar formuliert ist. Fehler oder unklare Regelungen führen oft zu Erbstreitigkeiten oder sogar zur Unwirksamkeit. Lassen Sie sich rechtzeitig beraten – wir stehen Ihnen dabei zur Seite.

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